Um eine Sprach-, Sprech-, Stimm-oder Schlucktherapie zu erhalten, ist es notwendig, zum Hausarzt oder Facharzt zu gehen (HNO-Arzt, Neurologe, Phoniater, Kieferorthopäde, Zahnarzt). Nach einem informierenden Gespräch oder einer Untersuchung kann der Arzt ein Rezept für die logopädische Behandlung ausstellen. In Abhängigkeit von der Behandlungssituation kann ein verordnender Arzt Folgerezepte für die Therapie ausstellen. Die Behandlung erfolgt in den Praxisräumen.

In meiner Praxis behandle ich Patient:innen in den Bereichen Sprach-und Sprechstörungen, Stimmstörungen (Dysphonien) und myofunktionellen Störungen/ orofazialen Dysfunktionen/ Muskelungleichgewicht im Mund- und Gesichtsbereich beispielsweise im Rahmen kieferorthopädischer Behandlungen bei Kindern und Jugendlichen.

Sprachtherapie richtet sich an Erwachsene, die durch eine Erkrankung oder ein neurologisches Ereignis – wie einen Schlaganfall oder eine Hirnverletzung – Schwierigkeiten mit Sprache und Kommunikation entwickelt haben.

Mögliche Folgen können sein:

  • Aphasie/Dysphasie
  • Probleme beim Verstehen von Sprache
  • Wortfindungsstörungen
  • Schwierigkeiten beim Satzbau
  • Beeinträchtigtes Lesen und Schreiben
  • Unsicherheit im Gespräch oder im sozialen Miteinander
  • Auch bei Sprechapraxien (wenn das Planen von Sprechbewegungen schwerfällt), neurologischen Erkrankungen (z. B. Parkinson, Multiple Sklerose, ALS) oder bei einem Sprachabbau im Rahmen einer Demenz kann Sprachtherapie sinnvoll sein.

Das Ziel ist es, die Kommunikationsfähigkeit im Alltag zu verbessern, verloren gegangene Fähigkeiten möglichst zurückzugewinnen und neue Strategien zu entwickeln. Dabei werden auch Angehörige einbezogen, um den Alltag gemeinsam zu erleichtern.

Sprechtherapie bei Erwachsenen umfasst die Arbeit an Aussprache, Redefluss, Sprechtempo, Lautstärke und Verständlichkeit, damit Betroffene sich im Alltag, Beruf und sozialen Umfeld sicher ausdrücken können.

Redeflussstörungen

  • Stottern: Wiederholungen, Dehnungen oder Blockaden beim Sprechen

  • Poltern: überhastetes, undeutliches Sprechen, Auslassungen von Lauten oder Silben

Artikulationsstörungen

  • Lautfehlbildungen, die aus der Kindheit fortbestehen (z. B. Lispeln)

  • erworbene Artikulationsstörungen durch neurologische Erkrankungen oder Operationen

Sprechmotorische Störungen

  • Dysarthrie/Dysarthrophonie: Verwaschenes, undeutliches oder kraftloses Sprechen durch Schädigungen des Nervensystems (z. B. bei Parkinson, MS oder nach Schlaganfall)

Die myofunktionelle Therapie (MFT) beinhaltet die therapeutische Überwindung einer muskulären Bewegungs- und Muskelspannungsstörung aufgrund einer funktionellen (nicht organischen) Störung des Muskelgleichgewichts im Mund-/Gesichtsbereich.
Myofunktionelle Therapie wird u.a. angewendet bei:

  • Zahnfehlstellungen infolge eines inkorrekten Schluckmusters
  • fehlerhafter Zungenruhelage
  • inkonsequentem Mundschluss
  • Kieferfehlhaltungen
  • Unterstützung einer kieferorthopädischen Behandlung

Stimmstörungen (Dysphonien)

Unter einer Dysphonie versteht man eine Störung der Stimme. Sie kann sich durch Heiserkeit, eingeschränkte Belastbarkeit, eine raue, behauchte oder gepresste Stimmqualität sowie durch Schmerzen oder Missempfindungen beim Sprechen äußern. Manche Betroffene können ihre Stimme nur leise oder nur für kurze Zeit einsetzen, andere verlieren sie zeitweise ganz.

Ursachen können sehr unterschiedlich sein:

  • Funktionelle Gründe: ungünstiger Stimmgebrauch, Überlastung, falsche Atemtechnik, Mutationsfistelstimme (Störung in der Phase des Stimmbruchs bei Männern)

  • Organische Ursachen: Veränderungen an den Stimmlippen (z. B. Stimmlippenknötchen, Stimmbandlähmungen, Entzündungen)

  • Psychogene Faktoren: stimmliche Einschränkungen infolge von Stress, Belastungen oder seelischen Konflikten

In der Stimmtherapie wird die Stimme gezielt aufgebaut und entlastet. Mit Atem-, Körper- und Stimmübungen lernen Sie, Ihre Stimme ökonomisch einzusetzen und ihre Belastbarkeit im Alltag oder Beruf wiederzugewinnen.

Schluckstörungen (Dysphagie)

Unter einer Dysphagie versteht man eine Störung des Schluckvorgangs. Betroffene haben Schwierigkeiten, Speichel, Flüssigkeiten oder feste Nahrung sicher zu schlucken. Das kann sich zum Beispiel durch häufiges Verschlucken, Husten oder Räuspern beim Essen und Trinken, das Gefühl eines „Kloßes im Hals“ oder durch eine veränderte Stimme nach dem Schlucken bemerkbar machen.

Ursachen für Schluckstörungen können vielfältig sein:

  • neurologische Erkrankungen (z. B. Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose)

  • Tumorerkrankungen oder Operationen im Kopf-Hals-Bereich

  • altersbedingte Veränderungen

  • andere internistische oder muskuläre Ursachen

Eine unbehandelte Dysphagie kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und sogar zu gesundheitlichen Risiken wie Lungenentzündungen führen.

In der Schlucktherapie werden je nach Ursache und Ausprägung gezielte Übungen zur Verbesserung der Schluckfunktion, Anpassungen der Ess- und Trinkgewohnheiten sowie Strategien für einen sicheren Umgang mit Nahrung vermittelt. Ziel ist es, das Essen und Trinken wieder so angenehm und sicher wie möglich zu machen.

Stimmbildung & Sprecherziehung

Die Stimme ist unser wichtigstes Ausdrucksmittel – im Beruf wie im Alltag. Sie transportiert nicht nur Worte, sondern auch Persönlichkeit, Emotionen und Überzeugungskraft. Eine klare, tragfähige Stimme und eine deutliche Aussprache unterstützen dabei, Inhalte verständlich und wirkungsvoll zu vermitteln.

Stimmbildung stärkt und entwickelt die stimmliche Leistungsfähigkeit. Durch gezielte Übungen zu Atmung, Resonanz und Klang wird die Stimme belastbarer, freier und klangvoller. Auch Stimmprobleme wie Heiserkeit, Sprechanstrengung oder ein eingeschränkter Stimmumfang können so verbessert oder vorgebeugt werden.

Sprecherziehung legt den Fokus auf Artikulation, Betonung und Ausdruck. Wer gelernt hat, verständlich, lebendig und prägnant zu sprechen, gewinnt Sicherheit in Kommunikation und Auftrittssituationen – sei es im Beruf, in Vorträgen oder im privaten Umfeld.

Ob für Lehrkräfte, Berufstätige mit vielen Sprechanteilen oder Menschen, die ihre persönliche Ausdruckskraft entfalten möchten:
Stimmbildung und Sprecherziehung unterstützen dabei, die eigene Stimme gesund, flexibel und überzeugend einzusetzen.